Woran erkenne ich einen guten Fotografen?
Gutes Foto - schlechtes FotoDer Mensch hat verlernt, richtig hinzusehen. Wir stehen einer Bilderflut mehr oder weniger hilflos gegenüber. Ein Foto interessiert oft mehr als Worte. Spontan entscheiden wir, ob uns etwas so gut gefällt, dass wir näher hinsehen wollen. Aber selbst beim genaueren Betrachten fällt uns oft nichts Störendes auf. Das hat durchaus seine Vorteile. Speziell bei der Hochzeitsfotografie empfehle ich aber, genau hinzusehen.
Gerne erkläre ich hier - zum Teil anhand von Fotos , worauf bei der Wahl des passenden Fotografen/der passenden Fotografin geachtet werden kann. Die Hochzeitsfotografie ist eine schwierige Disziplin, die man niemals einem Amateur überlassen sollte, will man Enttäuschungen vermeiden. Viele vermeintlich professionelle Hochzeitsfotografen und -fotografinnen tummeln sich im Netz und zeigen glücklicherweise anhand von Beispielfotos, wie sie die Situation umsetzen und demonstrieren so, wie gut ihr Kenntnisstand ist. Leider stellt die Tatsache, dass viele Paare zum ersten Mal heiraten, hier ein Problem dar. Sie glauben, dass - nur weil sie einen Profi buchen - die Fotos automatisch perfekt werden müssen. Der Begriff Hochzeitsfotograf ist nicht geschützt - so kann sich quasi jeder nennen. Schlechte Fotos zu erkennen ist für ungeübte Blicke schwer. So gebe ich nun folgende Tipps, worauf Sie beim Betrachten der Fotos achten müssen: |
Das LichtSind die Details auf dem Brautkleid sichtbar? Brautkleider kosten in der Regel über 1000€. Hier wird auf Details, wie Spitze, Perlen und Stickereien geachtet. Das alles verschwindet, wenn es überbelichtet wird. Bestes Beispiel ist hier das Brautkleid von Meghan Markle. Super Wetter, super Sonne, aber das Kleid sieht aus wie ein Geisterdress. Einfach nur weiß.
Ist der Anzug des Bräutigams richtig belichtet? Beim Bräutigam wird der Anzug oft zu einer schwarzen Masse. Revers, Kragen, Ärmel, Faltenwurf - alles wird Eins. So sieht daher ein ohnehin schon stattlicher Ehemann noch dicker aus, weil man nicht erkennen kann, wo der Körper aufhört und die Arme anfangen. Gerade die Details lassen ja den Wert der Kleidung erkennen. Gelingt das einem Profi nicht, könnte man genauso gut einen billigen Anzug von der Stange holen und bräuchte nicht auf seine Figur zu achten;-) |
Die Körpersprache
Gerade die Körpersprache muss bereits im Vorfeld besprochen worden sein, um Fehler, wie einseitige und halbherzige Gefühlsbekundungen ebenso zu vermieden, wie ungünstige Körperhaltungen (z.B. ein an den Körper gepresster nackter Oberarm, der dadurch unvorteilhaft dick wirkt). Auf alles muss geachtet werden, um die Fotos wirken lassen zu können. Sogar die Füsse sprechen ihre eigene Sprache. Ist sein Körper der Braut abgewandt, stehen die Füsse oft in Richtung Flucht. Das hat nicht unbedingt etwas mit mangelnden Gefühlen zu tun, aber der Mann fühlt sich vor der Kamera unwohl und zeigt das mit einer unvorteilhaften Körpersprache. Auch hier ist es sehr wichtig, vorher mit dem zukünftigen Ehemann zu sprechen, um ihm zu zeigen, worauf er achten bzw. was er tunlichst vermeiden sollte.
Eine gerade Haltung ist ebenso unerlässlich, wie der richtige Blick in die Kamera. Ist das Kinn gerade, wirkt der Blick oft statisch, senkt man den Kopf etwas, wirkt man zu devot, hebt man ihn an, ist ein scheinbar arroganter Blick die Folge. Auch das berühmte Doppelkinn will keiner haben, aber was kann man dagegen tun?
Selbst das natürlichste Lachen hat seine fotografischen Grenzen, werden doch die Augen, je nach Gesichtsform zu kleinen Schlitzen, die keinerlei Rückschlüsse mehr auf die Augenfarbe zulassen. Doch die Augen sind das Fenster zur Seele,. Das zu zeigen, darauf achte ich sehr. Wie aber diese Dilemma lösen? Ich verrate es gerne bei einem persönlichen Treffen.
Eine gerade Haltung ist ebenso unerlässlich, wie der richtige Blick in die Kamera. Ist das Kinn gerade, wirkt der Blick oft statisch, senkt man den Kopf etwas, wirkt man zu devot, hebt man ihn an, ist ein scheinbar arroganter Blick die Folge. Auch das berühmte Doppelkinn will keiner haben, aber was kann man dagegen tun?
Selbst das natürlichste Lachen hat seine fotografischen Grenzen, werden doch die Augen, je nach Gesichtsform zu kleinen Schlitzen, die keinerlei Rückschlüsse mehr auf die Augenfarbe zulassen. Doch die Augen sind das Fenster zur Seele,. Das zu zeigen, darauf achte ich sehr. Wie aber diese Dilemma lösen? Ich verrate es gerne bei einem persönlichen Treffen.
Das ist kein liebevolles Foto, und ich habe nur auf den Auslöser gedrückt, um mal zeigen zu können, was ich meine. Der berühmte freie Arm des Ehemanns hängt bei den meisten oft emotionslos herunter. Das wirkt gestellt und schlimmer noch - distanziert. Die Körpersprache muss bei einem Foto noch eindeutiger sein, was im Moment der Aufnahme übertrieben wirkt, aber im Nachhinein perfekt aussieht.
Der Ehemann / Bräutigam
Er hat fototechnisch oft die schwierigere Rolle. Zum einen hat er einen Arm frei, der in der Regel sinnfrei herabhängt oder pseudo leger in der Hosentasche steckt. Erfahrungsgemäß sind es auch die Männer, die Probleme damit haben, ihre Gefühle auf Verlangen zu zeigen. Es ist den meisten auch unangenehm, vom Fotografen dabei beobachtet zu werden, wie sie ihre Liebste ansehen. Das ist für mich jedenfalls eine wichtige Herausforderung, die im Vorfeld gelöst werden muss. Der Ehemann ist für mich genauso im Focus, wie die Ehefrau, auch wenn das bedeutet, dass ich vorher mehr auf ihn eingehen muss. Glücklicherweise kenne ich gute Tricks, um hier möglichst „echte“ Fotos erzielen zu können.
Die Ehefrau / Braut
Jede Frau, die den Bund fürs Leben kirchlich schliesst, träumt von einer Hochzeit in Weiss. EIn atemberaubendes Kleid, Traumfrisur, perfektes Make-up. Das alles für den einen Tag. Nur die Fotos halten danach noch fest, wie perfekt jedes Detail war.
Das ProbeshootingOhne ein Probeshooting geht bei mir gar nichts. Das Brautpaar und ich müssen aufeinander eingestimmt sein, damit vor dem großen Tag geklärt ist, worauf es zu achten hat. Wenn es dann nämlich soweit ist, lasse ich den Gefühlen freien Lauf, greife nicht mehr ein, um die Stimmung nicht zu zerstören.
Soll ich die Hülle fotografieren, oder die Gefühle füreinander. Das Brautpaar erlebt bei diesem Shooting, wie es sich anfühlt, vor meiner Kamera zu stehen. Im Gegenzug merke ich sehr schnell, wer sich unwohl fühlt, wenn er von mir beobachtet wird. Auf zwei Personen gleichzeitig zu achten und sie aufzulockern, hat viel mit Erfahrung und Menschenkenntnis zu tun. An den fertigen Fotos des Shootings kann man dann entscheiden, was noch verbessert, bzw. geändert werden muss und ob das Vertrauen da ist, sich am Tag X richtig öffnen zu können. Das GruppenfotoGruppenfotos sind immer eine besondere Herausforderung. Viele Menschen müssen so aufgestellt werden, dass man sie gut erkennen kann. Alle sollen in die Kamera schauen, keiner darf die Augen geschlossen halten, und jeder soll sichtbar sein. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass sich nicht jeder gerne fotografieren lässt. Die Kinder sind unruhig und quengeln. Die Gruppe will so schnell wie möglich fertig werden und sich auflösen. Hier heisst es die Zügel in der Hand zu behalten. Ich habe ein laute Stimme und bin auch in der Lage, (wie bei obiger Hochzeit) in Englisch meine Anweisungen zu geben.
Ich empfehle, die herkömmliche Aufstellung etwas aufzulockern, z.B. die Herren auf die eine, die Damen auf die andere Seite, oder die Braut mit allen Männern, den Bräutigam mit allen Frauen aufzunehmen. Je weniger Menschen auf dem Bild zu sehen sind, desto besser kann man die Individuen erkennen und ihnen später auch ein schönes Erinnerungsfoto zukommen lassen. So schön die Location auch sein mag, ein monumentales Gebäude, ein zu heller und unruhiger Hintergrund machen ein Gruppenfoto unmöglich. Selbst in der Sonne entstehen in den Gesichtern und auf der Kleidung schlimme Halbschatten. Hier hilft nur der Blitz. Allerdings ist der je nach Leistung nur für eine kleinere Anzahl der Gäste geeignet. Ich bin der SpiegelNur wer schon mal länger vor der Kamera gestanden hat, kann nachempfinden, wie ausgeliefert man sich hier oft fühlt. Man hat keine Ahnung, wie man rüberkommt, der Oberarm vielleicht unnatürlich dick wirkt, weil er zu eng am Körper anliegt, oder ob das Gesicht zu sehr glänzt, weil man stark schwitzt. Hier kann ausschliesslich der geübte Blick eines Profis auf alle Details achten und ggfs. Gegenmaßnahmen ergreifen, bzw. notwendige Anweisungen zur Korrektur geben. So sage ich immer gerne zu meinen Brautleuten: „Ich bin der Spiegel und muss alles im Blick haben.“
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Der Pfarrer/Die PfarrerinHier kollidieren die Interessen von Brautpaar, Fotograf und Geistlichen zwangsläufig. Der Fotograf stört und das ist Fakt. Egal, wie behutsam und spärlich er fotografiert. So muss im Vorfeld einiges abgeklärt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren.
Das GruppenfotoFragen Sie Ihren Wunschfotografen nach seinen Bildbearbeitungskenntnissen. Kann er retuschieren, das Hautbild verfeinern, die Augen mehr zum Strahlen bringen, Fettpölsterchen wegmogeln? Bei einem rückenfreien Kleid z.B., oder in einer ungünstigen Pose kann es schon mal passieren, dass etwas Rückenspeck, die vielleicht etwas zu enge Korsage überwindet oder Schweissperlen auf Stirn und Schweissflecken auf der Kleidung zu sehen sind.
Man freut sich zuerst sehr über ein vermeintlich perfektes Foto, doch dann, oh Schreck: Frau sieht ihren Speck. Es kann auch eine Halsfalte, ein fetter Pickel, ein gerötetes Hautbild, eine kürzlich zugefügte Wunde - was auch immer sein. Beim ersten Hinsehen geht es ja noch, aber will man sich das Foto an die Wand hängen, oder den Freundinnen zeigen? Hier empfehle ich, darauf zu achten, dass der Profi sich mit Photoshop oder einem adäquaten Bildbearbeitungsprogramm auskennt. Ein guter Bildbearbeiter kann aus einem Foto einfach viel mehr herausholen, unschöne Details wegretuschieren, das Hautbild verfeinern, das Foto in schwarz/weiss umwandeln, störende Elemente beseitigen, und vieles mehr. Fragen Sie, ob die Fotos im RAW-Format geschossen werden? Lautet die Antwort nein, würde ich die Finger von dem „Profi“ lassen. Die LocationHier gilt prinzipiell. Ortskenntnis muss vorhanden sein, oder der Fotograf schaut sich gemeinsam mit dem Brautpaar vorher die Location an und bespricht, wo die Fotos entstehen sollen.
Plan BOK, alles ist bestens organisiert. Jeder hat seine Rolle und seine Aufgabe. Nur das Wetter wird einfach nie planbar sein. So empfehle ich, mit dem Fotografen/der Fotografin unbedingt vorher abzuklären, wo man bei schlechtem Wetter die Fotos macht.
Ein trüber Himmel, Regen, Nieselwetter, Nebel, oder auch greller Sonnenscheinen sind alles andere als optimal für schöne Fotos. Da auch der beste Profi nicht zaubern kann, ist im Vorfeld hier über machbare Alternativen nachzudenken. Der Fotograf ist erkrankt, was nun? Auch hier sollte der Profi in der Lage sein, zum Termin einen Kollegen schicken zu können, der bereits instruiert ist. |
Richtig BlitzenOhne Zusatzlicht, einen Bouncer/Reflektor oder einen Blitz geht in der Fotografie in Ausnahmesituationen nichts. Egal, ob Schatten, Sonnenschein, Kerzen- oder Kunstlicht.
Kamera und Objektiv müssen schon sehr hochwertig sein, um hier ohne Blitz auszukommen, aber selbst dann wird die Schärfe leiden, das Foto wird vielleicht sogar spätestens bei der Vergrößerung verrauscht aussehen, und die Gesichter verlieren ihre Persönlichkeit, weil man die Augen nur noch als dunkle Masse wahrnehmen kann. Aber wie erkennt man, ob ein Fotograf gut blitzen kann und wann bzw. vor allem wie ein Blitz Sinn macht? Achten Sie bei den Ihnen gezeigten Beispielfotos auf die homogene Ausleuchtung des Vordergrunds. Da der Blitz die Aufgabe hat, aufzuhellen, wird das, was sowieso schon hell ist (z.B.das Brautkleid) viel zu hell und daher nur noch als weisse Masse wahrgenommen. Tischdecken, Hochzeitstorten, Gesichter alles wirkt bei misslungenen Fotos überstrahlt, während der Hintergrund einfach nur absäuft. Auch abends beim Tanzen oder bei der Präsentation der Hochzeitstorte kann sich der Blitz zu einem wahren Stimmungskiller entwickeln. Die Tanzenden wirken eingefroren, rote Augen und ein viel zu helles Hautbild, ebenso eine zerstörte romantische Kerzenstimmung sind dann die Folge. Beim falschen Blitz mischt sich gerade abends bei Kerzenlicht Kaltlicht mit Warmlicht. Hier ist ebenso fotografisches Können gefragt, wie das know how über die Komplementärfarben. Die SonneZuviel Licht tötet Information. Daher nutzen die Fotografen die Lichtsituation des frühen Morgens oder des späten Abends. Hochzeiten finden aber meistens in der Mittagszeit statt, also dann, wenn die Sonne am höchsten steht und sich unschöne Schatten auf den Gesichtern bilden, bzw. keine entspannt in die Kamera schauen kann, weil er von der Sonne geblendet wird. Die feinen Zeichnungen und hellen Details auf dem Brautkleid gehen verloren.
Die Sonne zu meiden und den Schatten aufzusuchen hat den großen Nachteil, dass die Farben flau werden und die Augenpartie nicht optimal ausgeleuchtet wird. ohne Blitz - Schatten um die Augen
mit Blitz - die Augen strahlen, das Gesicht ist gleichmässig ausgeleuchtet, aber - der Bräutigam ist zu hell abgelichtet
mit Blitz - beide sind richtig beleuchtet.
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ohne Bildbearbeitung
mit Bildbearbeitung
Das GefühlZwei Menschen beschliessen, den Bund fürs Leben zu schliessen, ihr Leben offiziell miteinander zu teilen und warum? Weil sie sich lieben. Dieses intimste aller Gefühle vor der Kamera (einem Fremden) unter Beobachtung preiszugeben, das schafft man nur, wenn man dem Fotografen sehr vertraut. Schafft er es, dem Brautpaar genügend Raum für Emotionen zu geben, Unsichtbares sichtbar zu machen, verliebte Blicke, echte zärtliche Gesten, tiefes gegenseitiges Vertrauen einzufangen?
Die BildideeEndlich ist es soweit, das Brautpaar ist zum ersten Mal an diesem Tag (fast) allein.
Welche Bilder setzt man jetzt um, während die Gäste warten müssen? Bei einem Outdoorshooting ist es je nach Wetterlage entweder zu heiss, zu nass, zu trüb, oder zu hell. Vielleicht hat die Braut/der Bräutigam ein Foto im Kopf, welches sie/er realisiert haben möchte, oder bei einer anderen Hochzeit Ideen gesammelt, die sie/er nun für sich umsetzen möchte. Natürlich gibt es immer das klassische Foto mit Baum, oder auf der Wiese. Vielleicht bietet die Location aber noch andere Möglichkeiten? Hier ist die Kreativität des Profis gefragt. Selbst ein noch so imposantes Schloss oder die begehrte Pferdekutsche müssen so in Szene gesetzt werden, dass sie dem Brautpaar nicht die Schau stehlen. Ein abgeschiedener Platz für das Paarshooting muss ebenfalls gefunden werden. Leider können Bildideen schnell albern werden, wenn z.B. der Bräutigam ohne ersichtlichen Grund in die Luft springt und die Braut teilnahmslos daneben steht, oder das Brautpaar vor einem Springbrunnen drapiert wird und die Perspektive so gewählt ist, dass die Fontäne aus dem Kopf der Braut sprießt. |